Der in Krefeld geborene Bariton Günter Papendell begann seine musikalische Laufbahn bei den Augsburger Domsingknaben. Er nahm seinen ersten professionellen Gesangsunterricht bei Tobias
Meisberger. Sein Studium an den
Musikhochschulen Köln und München schloss er 2005 als Meisterklassenstudent von Daphne Evangelatos und Helmut Deutsch ab.
Nach seinem dreijährigen Erstengagement am Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen wechselte er 2007 an die Komische Oper Berlin, deren Ensemble er bis heute angehört.
Zahlreiche Gastauftritte führten Günter Papendell unter anderem an die Bayerische Staatsoper, an die Semperoper Dresden, an das Essener Aalto-Theater, nach Nürnberg,
Weimar, Bonn, Bremen, Mannheim, Wien und Basel, sowie zum Internationalen Festival Edinburgh.
Das Repertoire des für seine Vielseitigkeit bekannten Sänger-Darstellers umfasst neben zahlreichen Liedzyklen und Oratorienwerken unter anderem die Titelrollen in Don Giovanni, Eugene Onegin, Der
Fliegende Holländer, Gianni Schicchi,
Il ritorno d'Ulisse in patria, Figaro in Il Barbiere di Siviglia, sowie Pelléas und Golaud in Pelléas et Mélisande, Jason in Aribert Reimanns Medea, Kowaljow in Die Nase, Germont in La Traviata,
Ford in Falstaff, Rodrigo in Don Carlo, Paolo in Simone Boccanegra, Marcello in La Bohème, Sharpless in Madame Butterfly, Figaro und Count Almaviva in Le Nozze di Figaro, Guglielmo und Don
Alfonso in Così fan tutte, Papageno in Die Zauberflöte, den Förster in Das schlaue Füchslein, Achilla in Giulio Cesare in Egitto, Escamillo in Carmen, Frank/Fritz in Die Tote Stadt, Pollux in
Castor et Pollux, Mary in Die
Soldaten, Orest in Elektra, Robert Storch in Intermezzo, Jeletzki in Pique Dame, und Thomas Hauser in Les Bienveillantes von Héctor Parra, den er in der Welturaufführung an der Opera Vlaanderen
Antwerpen unter der Regie von Calixto Bieito kreierte.
Zu den Höhepunkten der vergangenen Spielzeiten gehört die Verkörperung des Pentheus in The Bassarids unter Vladimir Jurowski in der international gefeierten Inszenierung von
Barrie Kosky, sein Debüt an der Bayerischen Staatsoper als Wiedehopf in der selten gespielten Braunfels-Oper Die Vögel und seine von der Kritik hochgelobte Darstellung
des Jean-Charles in Tobias Kratzers monumentaler Inszenierung von Henzes Das Floß der Medusa unter dem Dirigat von Titus Engel zur Eröffnung der Saison 23/24 im Hanger 1 des Tempelhofes Flughafens.
In dieser Spielzeit ist der 2022 zum Berliner Kammersänger ernannte Günter Papendell ab März an seinem Stammhaus noch in Dagmar Manzels Neuinszenierung von Humperdincks Hänsel und Gretel als
Peter zu erleben, bevor er Ende Mai am Theater Basel den Gunther im Ring-Zyklus von Benedikt von Peter und im Juli am Nationaltheater München den Aeneas in Krzysztof Warlikowskis Dido and
Aeneas/Erwartung verkörpern wird.